Freitag, 27. September 2019

Midnight Blue - L. J. Shen

Vielen Dank an den LYX Verlag für das Rezensionsexemplar!

Autorin: L.J. Shen
Verlag: LYX 
Seiten: 444
ISBN: 978-3-7363-0992-0
Preis: 12,90€ (Paperback)
Empfohlenes Alter: ab 16 Jahre

Inhalt:
Indigo Bellamy zögert nicht lange, als sie das Jobangebot erhält: Sie soll Alex Winslow, den größten Rockstar der Welt, auf seiner Tournee begleiten und dafür sorgen, dass er nicht wieder auf die schiefe Bahn gerät. Doch das ist leichter gesagt als getan. Nicht nur ist Alex alles andere als begeistert von der Babysitterin, die ihm an die Seite gestellt wird - vom ersten Moment an knistert es zwischen ihm und Indigo heftig. Dabei haben beide mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen und sind nicht bereit, ihr Herz erneut zu riskieren ...

Meine Meinung:
Das Cover finde ich sehr sehr passend gewählt und wunderschön. Die Farbe ist einfach genau meins und der Lichteinfall ist richtig gut gewählt.
Bisher habe ich von der Autorin nur „Vicious Love“ gelesen, wovon ich ja eher mittelmäßig begeistert war. Trotzdem wollte ich L. J. Shen eine weitere Chance geben und war sehr gespannt auf die Geschichte von Indigo und Alex. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, sodass ich sofort im Geschehen gewesen bin.
Indigo, kurz Indie, hat es in ihrem Leben alles andere als leicht. Selten habe ich eine solche Vergangenheit einer Protagonistin gelesen wie hier. Es ist nicht das typische Klischee, sondern für mich wirklich etwas neues. Den letzten Satz des Klappentextes finde ich etwas irritierend, da er meiner Meinung nach nicht wirklich auf Indie zutrifft bzw. man als Leser gleich an etwas anderes denkt, als es letztendlich ist. Sie zögert nicht, als sie den Job der „Babysitterin“ für Alex übernehmen soll. Schon die erste Begegnung der beiden hat mir unheimlich gut gefallen und ich habe Indigo sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die ihrer Umgebung nicht unbedingt viel von sich Preis gibt und lieber ein fröhliches Gesicht aufsetzt, auch wenn ihr nicht danach zu mute ist. Bewundernswert, wie ich finde. Sie lässt sich von Alex nicht unterkriegen und setzt ihm immer wieder Kontra entgegen, was mir gut gefallen hat.

Mein Verlust ist wie eine hässliche Narbe, die ich vor aller Welt verstecke. Nur ich kann sie sehen.“ (Indigo, S. 153)

Meine Startschwierigkeiten hatte ich mit Alex. Er ist ein berühmter Rockstar, der allerdings Drogen und Alkohol verfallen ist. Seine Tournee soll er allerdings vernünftig zu Ende bringen und am besten gleich noch ein neues Album schreiben. Das, und seine Vergangenheit, machen ihm das Leben schwer. Wie mit dem Thema Drogen und Alkohol umgegangen wird, finde ich ein wenig anders, als man es normalerweise kennt. Auf der einen Seite wird Alex' Sucht immer wieder zur Sprache gebracht, aber der wirkliche „Rausch“ wird nie beschrieben. Und das finde ich ausnahmsweise mal richtig gut so. Das hätte dem Buch meiner Meinung nach eine viel zu düstere Note verliehen, die es nicht gebraucht hätte. Wir lernen Alex Abgründe kennen und versuchen zu verstehen, was in seiner Vergangenheit geschehen ist. Anfangs war er mir wirklich unsympathisch, weil er sich wie ein Idiot verhalten hat, aber ich wurde warm mit ihm und kann rückblickend verstehen, warum er so war.

Wahre Bedeutungen liegen immer im Verborgenen. Die Welt ist voller Geheimnisse und engstirnigen Menschen und schöngefärbter, sinnentleerter Gespräche ohne jede Substanz. Das Echte tragen wir in unserem Inneren. Auf unsere Gefühle kommt es an.“ (Alex, S. 201)

Indigo soll Alex von seiner Sucht fernhalten, sich gleichzeitig aber auch auf keinen Fall in ihn verlieben. Leichter gesagt als getan, denn natürlich kommt es anders. Wie sich das ganze Entwickelt, gefällt mir wirklich gut. Es ist nicht das typische „Der gefällt mir und und und“, sondern vielmehr ein angenehmes Tempo. Denn natürlich will Indie die Regeln nicht brechen...
Mir hat die Geschichte gut gefallen, gerade die Songtexte von Alex haben es mir angetan. Immer wieder können wir uns als Leser so in seine Gedanken hineinversetzen, auch wenn wir durchaus stellenweise aus seiner Sicht lesen dürfen. Ein tolles Buch, mit Tiefgang, das ich gerne empfehle (auch für die, die eigentlich keine Rockstargeschichten mögen, so wie ich)!




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen