VOX – ein Buch, das viel Aufsehen erregt hat und bei dem die Meinungen wirklich stark auseinander gehen.
Autorin: Christina Dalcher
Verlag: s.Fischer
Inhalt:
Autorin: Christina Dalcher
Verlag: s.Fischer
Seiten: 400
ISBN: 978-3-10-397407-2
Preis: 20€ (Hardcover)
Inhalt:
In
einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen,
bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus
den USA, über das niemand schweigen wird!
Als die neue Regierung
anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag
sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht
nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21.
Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.
Das ist der
Anfang.
Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin
nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der
Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle
Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer
Träume beraubt.
Aber das ist nicht das Ende.
Für Sonia und
alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.
Meine Meinung:
Das Cover selbst finde
ich nicht wirklich ansprechend gestaltet. Jedoch ergibt gerade das X
am Mund der Frau einen Sinn, wenn man das Buch aufmerksam liest.
Christina Dalcher hat
hier einen unglaublichen Roman geschaffen. Die Geschichte wird in der
Ich – Perspektive von Jean selbst erzählt. Jean McCellan ist
Wissenschaftlerin und forscht im Bereich des Sprachzentrums im
Gehirn. Manchmal tauchen Fachbegriffe auf, die Nichtstudierte nicht
verstehen. Diese werden selten erklärt, doch oft bleiben sie ohne
Erklärung für den Leser. Das finde ich schade, denn so hätte man
manches eventuell noch besser verstanden.
Jean lebt ein ganz
normales Leben mit ihrem Mann Patrick und den drei gemeinsamen
Kindern. Bis zu dem Tag, an dem Mädchen und Frauen das Reden
praktisch verboten wird. Immer wieder schildert Jean Erinnerungen,
wie es vor dieser Zeit gewesen ist. So wird die Veränderung nochmal
mehr deutlich. Die Sprache der weiblichen Bevölkerung in Amerika
wird auf 100 Wörter pro Tag beschränkt. Diese Tatsache ist mehr als
erschreckend. Durch Jean hat man als Leser ein Beispiel vor Augen,
wie Frauen nicht nur ihre Sprache, sondern auch ihre
Selbstständigkeit und Meinungsfreiheit verlieren. Allein die
Vorstellung ist schrecklich. Ein Familienleben ist für Jean nur noch
schwer möglich und sie beginnt an allem und jedem zu zweifeln. Doch
dann erhält sie die Chance, alles zu verändern... Für mich ist
Jean eine unglaublich starke Protagonistin, wie man sie auf einer
solchen Basis selten findet. Ich bewundere sie sehr für ihren Mut
und vor allem ihre Stärke, nicht aufzugeben.
Auch wenn diese
Geschichte frei erfunden ist, macht sie mich auf der einen Seite
wütend, auf der anderen Seite bringt sie mich sehr zum Nachdenken.
Wütend darüber, dass die amerikanische Regierung hier so etwas
durchsetzt. Allerdings muss man auch bedenken, dass das nicht so weit
hergeholt ist. Unsere Gesellschaft hat sich sehr verändert, nicht
zuletzt durch „seltsame“ Staatsoberhaupte. Dass so etwas
passiert, wie hier in „VOX“ ist nicht undenkbar. Nicht in diesem
Ausmaße und nicht so übertrieben, dennoch im Bereich des Möglichen.
Ein anderer Aspekt, der mir bei dieser Geschichte in den Sinn kam:
Wir reden jeden Tag unglaublich viel, einiges davon völlig
unwichtig. Vielleicht sollten wir alle zwischendurch mehr darüber
nachdenken, was wir sagen. So kämen mehr die wirklich wichtigen
Dinge zur Sprache.
Mir hat dieses Buch
wirklich gut gefallen und es wird mich sicherlich noch eine Weile in
meinen Gedanken begleiten.
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