Donnerstag, 25. Juli 2019

Mein Leben basiert auf einer wahren Geschichte - Anne Freytag

Dieses Buch ist tatsächlich mein erster Freytag gewesen und ich war gespannt, ob mich die Autorin begeistern würde.



Autorin: Anne Freytag
Verlag: Heyne 
Seiten: 416
ISBN: 978-3-453-27194-4
Preis: 16€ (Hardcover)

Inhalt:
Rosa und Frank begegnen sich am anderen Ende der Welt. Durch Zufall oder weil es so sein soll. Sie sind sich ähnlich und doch grundverschieden – Rosa widersprüchlich, Frank ruhig. Zusammen sind sie nicht nur weniger allein, sondern ziemlich nah dran an vollständig. Sie beschließen, gemeinsam weiterzureisen und einen alten Camper zu kaufen. Doch dann taucht unerwartet Franks bester Freund David auf, und mit ihm ändert sich alles. Sind drei einer zu viel oder hat genau er noch gefehlt? Diese Frage stellt sich immer wieder, während sie zu dritt Tausende Kilometer durch Australiens unendliche Weite fahren, vor ihnen nur der Horizont, über ihnen nichts als Himmel und zwischen ihnen mehr, als Worte je beschreiben könnten.

Meine Meinung:
Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches gefallen mir unheimlich gut. Die Farbe fällt sofort auf und besonders den Camper auf dem Buchrücken finde ich toll!
Das Buch ist ein Jugendbuch, was mir sofort aufgefallen ist. Schon länger habe ich keine Geschichte aus diesem Genre mehr gelesen und so musste ich mich erst mal an die kurzen Sätze gewöhnen. Der Schreibstil ist sehr gut für die Zielgruppe geeignet: kurze, einprägsame und leicht verständliche Sätze.
Die Geschichte wird abwechselnd von Rosa, Frank und David erzählt, was ich sehr wichtig finde. Sonst würde man niemals oder nur schwer die Beweggründe der Figuren verstehen.
Wir alle wissen, dass eine Freundschaft zu dritt nur selten und schwer funktioniert. Und vor genau diesem Problem stehen Rosa, Frank und David immer wieder. Wie ein roter Faden zieht sich die Frage, ob das funktioniert, durch die Geschichte.
Rosa ist alleine nach Australien gereist, um ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Mit ihr hatte ich anfangs tatsächlich meine größten Schwierigkeiten. Sie ist ein Mädchen und verhält sich oft entgegen dem Klischee. Ich bin mit den Erwartungen an einen typischen Mädchencharakter an sie herangegangen. Doch als Leser wird man hier eines besseren belehrt. Nach knapp 100 Seiten hatte ich mich aber problemlos an ihre Art gewöhnt. Rosa ist für mich der Charakter, der aus der Geschichte am meisten hervorsticht. Sie trifft in Australien auf Frank, der ganz anders als sie ist.

In letzter Zeit bin ich nicht wirklich traurig, ich fühle mich nur leer. Als wäre ein Großteil von meinem Ich ausgelaufen. Das Problem mit der Leere ist, dass sie sich nicht einfangen lässt.“ (Rosa, S. 168)

Anders als andere Jugendliche gekleidet, fällt er schon mal direkt auf. Doch auch seine Art macht ihn besonders. Er ist eher zurückhaltend und spricht nur selten und ungern über seine Gefühle. Persönlichen Fragen weicht er anfangs aus, was sich aber im Laufe der Handlung (nicht zuletzt durch Rosa) verändert. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein und doch passen sie gerade deshalb so gut zusammen. Gemeinsam reisen sie mit einem Camper weiter durch Australien, bis David auftaucht.

Vielleicht kann man einen Menschen niemals wirklich kennen, vielleicht bleiben immer blinde Flecken übrig.“ (Frank, S. 227)

Davis ist Franks bester Freund. Doch davon merkt der Leser erst mal nicht sonderlich viel, irgendwas steht zwischen den beiden Freunden. David kann man fast schon als „Bad Boy“ bezeichnen. Er kommt aus gutem Hause und auch sonst ist er offen für alles, was mit Mädchen zu tun hat. Auch er lernt viel durch Rosa, beginnt sogar teilweise sich selbst zu reflektieren.
Alle drei sind sehr unterschiedlich, was natürlich großes Konfliktpotential bietet. Die Frage, ob und wie sie zu dritt funktionieren, ist immer präsent.
Ich bin sehr überrascht, wie gut mir das Buch im Nachhinein gefallen hat. Bis zur Hälfte hätte ich es als gutes Vier – Sterne – Buch eingestuft. Doch gerade die zweite Hälfte hat mich begeistert. Man merkt, dass sich etwas verändert und das ist wirklich toll!
Eine ganz klare Empfehlung, nicht nur für Jugendliche!


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