Dieses Buch ist tatsächlich mein erster Freytag gewesen und ich war gespannt, ob mich die Autorin begeistern würde.
Inhalt:
Rosa
und Frank begegnen sich am anderen Ende der Welt. Durch Zufall oder
weil es so sein soll. Sie sind sich ähnlich und doch
grundverschieden – Rosa widersprüchlich, Frank ruhig. Zusammen
sind sie nicht nur weniger allein, sondern ziemlich nah dran an
vollständig. Sie beschließen, gemeinsam weiterzureisen und einen
alten Camper zu kaufen. Doch dann taucht unerwartet Franks bester
Freund David auf, und mit ihm ändert sich alles. Sind drei einer zu
viel oder hat genau er noch gefehlt? Diese Frage stellt sich immer
wieder, während sie zu dritt Tausende Kilometer durch Australiens
unendliche Weite fahren, vor ihnen nur der Horizont, über ihnen
nichts als Himmel und zwischen ihnen mehr, als Worte je beschreiben
könnten.
Meine Meinung:
Das Cover und die gesamte
Gestaltung des Buches gefallen mir unheimlich gut. Die Farbe fällt
sofort auf und besonders den Camper auf dem Buchrücken finde ich
toll!
Das Buch ist ein
Jugendbuch, was mir sofort aufgefallen ist. Schon länger habe ich
keine Geschichte aus diesem Genre mehr gelesen und so musste ich mich
erst mal an die kurzen Sätze gewöhnen. Der Schreibstil ist sehr gut
für die Zielgruppe geeignet: kurze, einprägsame und leicht
verständliche Sätze.
Die Geschichte wird
abwechselnd von Rosa, Frank und David erzählt, was ich sehr wichtig
finde. Sonst würde man niemals oder nur schwer die Beweggründe der
Figuren verstehen.
Wir alle wissen, dass
eine Freundschaft zu dritt nur selten und schwer funktioniert. Und
vor genau diesem Problem stehen Rosa, Frank und David immer wieder.
Wie ein roter Faden zieht sich die Frage, ob das funktioniert, durch
die Geschichte.
Rosa ist alleine nach
Australien gereist, um ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Mit ihr
hatte ich anfangs tatsächlich meine größten Schwierigkeiten. Sie
ist ein Mädchen und verhält sich oft entgegen dem Klischee. Ich bin
mit den Erwartungen an einen typischen Mädchencharakter an sie
herangegangen. Doch als Leser wird man hier eines besseren belehrt.
Nach knapp 100 Seiten hatte ich mich aber problemlos an ihre Art
gewöhnt. Rosa ist für mich der Charakter, der aus der Geschichte am
meisten hervorsticht. Sie trifft in Australien auf Frank, der ganz
anders als sie ist.
„In letzter Zeit bin
ich nicht wirklich traurig, ich fühle mich nur leer. Als wäre ein
Großteil von meinem Ich ausgelaufen. Das Problem mit der Leere ist,
dass sie sich nicht einfangen lässt.“ (Rosa,
S. 168)
Anders als andere
Jugendliche gekleidet, fällt er schon mal direkt auf. Doch auch
seine Art macht ihn besonders. Er ist eher zurückhaltend und spricht
nur selten und ungern über seine Gefühle. Persönlichen Fragen
weicht er anfangs aus, was sich aber im Laufe der Handlung (nicht
zuletzt durch Rosa) verändert. Die beiden könnten unterschiedlicher
nicht sein und doch passen sie gerade deshalb so gut zusammen.
Gemeinsam reisen sie mit einem Camper weiter durch Australien, bis
David auftaucht.
„Vielleicht kann man
einen Menschen niemals wirklich kennen, vielleicht bleiben immer
blinde Flecken übrig.“ (Frank,
S. 227)
Davis ist Franks bester
Freund. Doch davon merkt der Leser erst mal nicht sonderlich viel,
irgendwas steht zwischen den beiden Freunden. David kann man fast
schon als „Bad Boy“ bezeichnen. Er kommt aus gutem Hause und auch
sonst ist er offen für alles, was mit Mädchen zu tun hat. Auch er
lernt viel durch Rosa, beginnt sogar teilweise sich selbst zu
reflektieren.
Alle drei sind sehr
unterschiedlich, was natürlich großes Konfliktpotential bietet. Die
Frage, ob und wie sie zu dritt funktionieren, ist immer präsent.
Ich bin sehr überrascht,
wie gut mir das Buch im Nachhinein gefallen hat. Bis zur Hälfte
hätte ich es als gutes Vier – Sterne – Buch eingestuft. Doch
gerade die zweite Hälfte hat mich begeistert. Man merkt, dass sich
etwas verändert und das ist wirklich toll!
Eine ganz klare
Empfehlung, nicht nur für Jugendliche!
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